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Band / Künstler(in) System Of A Down Veranstaltungsort Hockenheimring
Datum 17.08.2013 Stadt Land Hockenheim 
Vorbands Tenacious D, Deftones

Rückblick

Am späteren Nachmittag spielten die Deftones aus Sacramento (Amerika) auf der grossen Bühne. Offenbar gab es gleich zu Beginn Probleme mit dem Mikrophon von Sänger Chino Moreno, sein mexikanisches Blut geriet in Wallung. In seinem Adrenalinrausch sprang er zur Überraschung von allen mit einem wilden Salto ins Publikum! Das Problem mit dem Mikro konnte schliesslich behoben werden. Interessant fand ich, dass die Klampfe vom Gitarristen 8 Saiten hatte, was aber im Nu Metal Bereich keine Seltenheit ist. Der brachiale Sound wurde immer mal wieder durch Breaks unterbrochen. Weil die Musiker mit viel Leidenschaft ihre Show zelebrierten, war auf der Bühne immer etwas los. Die Headbanger im Publikum kamen voll auf ihre Rechnung und machten euphorisch mit. Nach 60 Minuten verabschiedeten sich die ausgepumpten Bandmitglieder von ihren treuen Fans. Zu leisen Klängen betraten Tenacious D in Mönchskutten gehüllt und theatralisch die Bühne. Die Kutten waren schnell weg, die beiden Schauspieler/Musiker Kyle Gass und Jack Black begannen auf ihren akustischen Gitarren zu spielen. Mit dem Track 'Rize Of The Fenix' begann eine kurzweilige 75 Minuten Comedy Rockshow. Zu 'The Metal' stampfte zum Beispiel ein grosses imposantes Gebilde aus Stahl und Stacheln auf die Bühne. Bei 'Beelzeboss' spielte und sang der Gitarrist, von einem roten Spot diabolisch angestrahlt, den Part des Teufels. 'Tribute' wurde von den Fans frenetisch begrüsst und anschliessend mit lautstarkem Gesang unterstützt. Mit einem akustischen Song verabschiedete sich die Band vom Hockenheimring. Zum Abschluss des Tages durften System Of A Down auf der Evolution Stage ihre Show präsentieren. Sehr edel, zu den Füssen der drei Frontmänner lagen grosse Teppiche. Der Auftritt der Gruppe hinterliess bei mir einen nachhaltigen Eindruck: Noch nie hatte ich eine Band gesehen, die so schnell zwischen Stilen hin und her wechselt, ob Metal, Grunge, Rock, Punk, Reggae oder armenische Folklore, sie schienen überall Zuhause zu sein. Die aussergewöhnliche Bandbreite der Stimme von Serj Tankian war ein weiteres imposantes Attribut. Mal hoch, tief, rau, sanft oder säuselnd, nichts schien sein Organ in Verlegenheit zu bringen. Für mich war die ganze Show eine Abbildung des herrschenden Zeitgeistes. Ich vergleiche sie mit der Schnelllebigkeit und der Bilderüberflutung, die auf den Mensch der heutigen Zeit einstürzt. Es gibt kaum Zeit um Luft zu holen, System Of A Down hielten mir mit ihrer Musik genau diesen Spiegel vors Gesicht. Die Band wurde vom Publikum gefeiert, ich sah das ganze Wochenende nie so viele Leute vor der Bühne, das schwingende Armenmeer war ein einmaliger Anblick. Ja, es ist lange her, dass ich so sprachlos und nachdenklich ein Konzert verliess… vielleicht sogar noch nie.

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